Zu verstehen, wie deine Emotionen entstehen und wo sie herkommen, ist meiner Meinung nach der Schlüssel zu einem (emotional) freien Leben; einem Leben, in dem du
selbst an erster Stelle stehst.
Heute möchte ich dir zum Thema „Ängste“ ein paar Ideen mit auf deinen Weg geben.
Angst ist von Natur aus ein uralter Schutzmechanismus, welcher uns vor Gefahren schützt. Wenn dir beispielsweise in freier Natur ein hungriger Löwe begegnet, macht es Sinn, dass du auf einen Baum
kletterst oder ähnliches tust, denn der Löwe bedroht dein Überleben. Genau so, wenn dich jemand mit einer Waffe bedroht: Dann macht es für dein Überleben Sinn, dass du tust, was er oder sie
möchte. Solche Ängste nenne ich biologische Ängste.
Darüber hinaus gibt es eine Reihe von biounlogischen Ängsten. Damit meine ich Ängste, die sich für Betroffene genauso anfühlen wie die biologischen: Als ob es um Leben oder Tod
ginge, wobei es hier eigentlich keine reale Gefahr gibt. In diesen Fällen muss es also in deinem Unterbewusstsein eine Stresssituation mit dem Thema geben und dieser Stress wird immer wieder von
außen aktiviert. Du hast augenscheinlich das Gefühl, du könntest nichts dagegen tun. Du hast das Gefühl, dass die Angst überrollt dich und du bist ihr hilflos ausgeliefert.
Im Folgenden nenne ich beispielhaft ein paar dieser biounlogischen Ängste und dahinter gebe ich dir Ideen, wo solche Ängste herkommen können. Also wo du nach dem Ursprung suchen und ihn
bestenfalls bereits selbst auflösen kannst. Hierfür reicht oft alleine die Bewusstwerdung: Wenn also dein System erkennt, warum du diese Angst in dir hast, hast du gleichzeitig die Möglichkeit,
sie Schritt für Schritt abzustellen. Das ist, wie wenn du in einem stockdunklen Raum mit einer Taschenlampe auf die Angst leuchtest: Wenn du das tust, verliert sie ihre Macht. Es wird an dieser
Stelle hell.
- Angst zu versagen / Prüfungsangst: Was weißt du über deine Geburt? Wurdest du per Kaiserschnitt geholt oder kamst du „normal“ zur Welt? Gab es irgendwelche Probleme? Hattest du beispielsweise die Nabelschnur um den Hals gewikelt? Unsere Geburt ist die erste Prüfung im Leben, die wir bestehen müssen. Die Umstände von damals und insbesondere, wie deine Mutter es erlebt hat, können dein Verhalten bei Prüfungen nachhaltig prägen. Wärst du bspw. ohne ärztliche Hilfe bei der Geburt wahrscheinlich gestorben, so kann es sein, dass du auch heute noch bei Prüfungen das Gefühl hast, jemand müsse dir helfen. Denn „ohne Hilfe, alleine, schaffe ich es nicht“, könnte der Glaubenssatz sein, der in dir wirkt.
- Angst, gesehen zu werden / im Mittelpunkt zu stehen / was die anderen denken: Wo war das mal sehr wichtig für jemanden? Also wer wäre besser mal nicht gesehen worden? Beispiel: Wenn einer deiner Vorfahren im Krieg desertiert ist, war es für ihn enorm wichtig, möglichst gar nicht gesehen zu werden und wenn, dann nicht verraten zu werden. Denn wenn das geschah, wurde er umgebracht. Natürlich kann dir selbst etwas zur Angst Passendes auch in der Kindheit passiert sein, beispielsweise in der Schule.
- Angst, „den Mund auf zu machen“, was zu sagen: Wo hat mal jemand das gemacht und es zog großen Stress nach sich? Also wo wäre es besser gewesen, den Mund zu halten? Auch hier wieder kannst du bei deinen Vorfahren nach entsprechenden Programmierungen suchen (zum Beispiel zum Thema Verrat), als auch in deiner eigenen Kindheit.
Dies sind nun beispielhaft drei Ängste und ebenso beispielhaft ein paar Impulse. Ich könnte noch ewig weiter schreiben, jedoch denke ich, du verstehst, worum es
geht und wie du vorgehen kannst: Nimm dir ein Blatt Papier und beschreibe deine Angst. Notiere dir alles, was dir dazu einfällt und vor allen Dingen auch, wie sich die Angst körperlich bei dir
bemerkbar macht. Und dann schaue, zu welchem Ereignis aus deiner Kindheit oder bei Vorfahren diese Symptomatik passt.
Übrigens: Wenn du in Angst lebst oder unter einer Angst leidest, gehst du mit diesen Dingen in Resonanz. Das heißt, du ziehst Ereignisse, Personen oder Umstände in dein Leben, die dir Recht
geben; die deine Angst bestätigen. Höchste Zeit also, den Fokus zu verändern.
Jede Angst, egal, in welchem Gewand sie daher kommt, ist letztlich die Angst, den physischen Körper zu verlieren, also zu sterben.
Wer oder was bist du also ohne deinen Körper? Was bleibt von dir, wenn du stirbst? Glaubst du, du hast eine Seele und wenn ja, was passiert mit ihr nach deinem
Tod?
Das sind ein paar Fragen, die helfen können, damit Ängste ihre Macht über dich verlieren. Erinnere dich an die Taschenlampe: Das ist, als ob du mit einer Taschenlampe auf einen Schatten
leuchtest: Wenn du das tust, verschwindet der Schatten.